Freitag, 23. Januar 2015

Ende gut, (fast) alles gut - Reflexion

So, jetzt bin ich am Ende mit meiner Portfolio-Arbeit, meinem Blog und dem Buch. Mit ein bisschen Stress zum Schluss, hab ich das Ganze doch noch geschafft. Wie immer natürlich - der Stress am Schluss. Ich hoffe, dass ich dies bei einem nächsten Mal endlich hinkriegen werde, mir die Zeit einteilen  kann und am Schluss alles entspannt abgeben werde. Diese Arbeit hat mir wieder ein Mal deutlich gemacht, wie wichtig es ist eine gute Zeiteinteilung zu haben. Könnte gut sein, dass ich es nächstes Mal tatsächlich hinkriegen werde, denn diese Nachtschichten die man noch einlegen muss, sind nun wirklich nicht so ganz das Wahre.  

Ich bin aber tatsächlich froh, dieses Buch gelesen zu haben, obwohl dass am Anfang gar nicht danach aussah. Anfangs war es nur ein Müssen das Buch zu lesen und ich konnte mich fast nicht überwinden, es nun endlich in die Hand zu nehmen und zu beginnen. Erst am Ende, als ich mir dann Gedanken zu Bölls Erzählung machte, wurde mir klar, wie gut es wirklich ist. 
Erst gerade habe ich mich darüber aufgeregt, was alles in den Medien steht, was nicht stimmte und was verdreht wurde, dass es gut klingt, so dass das Image der Person im Artikel nur so glänzte. 
Als ich nun dieses Buch las, bestätigte es meine Meinung zu all diesen Artikeln, in welchen Situationen schöngeredet, oder eben Leute in ein schlechtes Licht gestellt werden. Es hat mir auch irgendwie gut getan, eine Bestätigung zu bekommen und es verdeutlichte mir wieder ein Mal, wie verlogen diese ganzen Geschichten teilweise sind. 

Die Art wie wir das Gelesene dokumentiert haben und die Aufträge erledigten gefiel mir. Es war etwas ganz anderes einen Blog zu machen, anstatt es auf Papier zu schreiben, alles in ein Mäppchen zu stopfen und es dann abzugeben. Womöglich gehen dann auch noch viele Blätter wieder verloren und die grosse Suche startet, man findet es nicht und muss eben nochmals den genau gleichen Text schreiben. Dies konnte bei dem Blog nun nicht passieren. 
Es war auch inspirierend die Posts der anderen Mitschüler zu lesen. So hatte man einen Vergleich, konnte sehen wie andere das Buch auffassen, auch wie schnell sie schon vorwärts kommen, und im Falle eines sichtlich grossen Rückstandes mit den eigenen Aufträgen, gab es einem einen "Schupf", nun endlich auch damit zu beginnen. Es war auch spannend zu sehen wie andere Texte verfassen, was für einen Schreibstil sie haben. Also wie man sehen kann, gefiel mir die Idee des Blogs eigentlich ziemlich gut. Ein kleines Detail, gab es jedoch, welches mich ziemlich störte. Und nämlich das viele Schreiben. Zu jedem Eintrag etwa 3500 Zeichen zu schreiben, war viel und braucht sehr viel Zeit. 
Wahrscheinlich hätte ich besser damit umgehen können, wenn wir weniger Zeit gehabt hätten, dann aber auch weniger Aufträge welche man erledigen muss. Dies hätte vielleicht ein langes hinausschieben der Arbeit verhindert und die viele Arbeit mit den grossen Texten etwas minimiert. 
Das ist jedoch etwas, dass ich lernen muss, das mit dem Arbeit hinausschieben und vielleicht war es darum auch gar nicht so schlecht, hatten wir eine so grosse Zeitspanne, dass ich dies nun endlich einmal lernen werde.

Ich würde eine solche Arbeit gerne wieder machen, solange man ein gutes Buch lesen kann. Ich wäre jedoch wahnsinnig froh, nicht so viel schreiben zu müssen, denn das war meiner Ansicht nach, definitiv zu viel. Das lesen eines Buches und das Vergleichen und Austauschen mit den Anderen, ist etwas was mir sehr gefällt. Ich denke auch, dass man vom Lesen profitiert, es einem die eigene Wortwahl verbessert und im Falle des Buches von Heinrich Böll, es einem nachdenklich stimmt und man sich mit Themen beschäftigt, welche im Alltag auch eine wichtige Rolle spielen, man seine eigene Meinung dazu bilden kann. 
Also eigentlich war das Ganze so ziemlich rundum gut. 

Augen auf - Rezension

Ist es möglich einen Menschen so weit in die Verzweiflung zu treiben, ihn zu Taten zu bringen, an die er niemals auch nur gedacht hat und dass nur durch die Presse und das davon ausgelöste Misstrauen der Menschen?
Diese Thematik stellt Heinrich Böll ins Zentrum seiner Erzählung, "Die verlorene Ehre der Katharina Blum".

Böll fasst ein gesellschaftliches Problem seiner Zeit auf, welches aber auch heute noch aktuell ist, auch wenn schon etwa 41 Jahre vergangen sind seit der Veröffentlichung seines Buches. Dadurch ist es kein Buch, welches man schnell lesen sollte, und womöglich noch manches überlesen wird. Dies ist ein Buch welches man mit Bedacht lesen und sich Gedanken dazu machen sollte, denn dies war bestimmt auch Bölls Ziel, sonst hätte er eine langweilige Liebesgeschichte geschrieben, wenn er gewollt hätte, dass man dieses Buch zum Vergnügen liest. Er wollte mit seiner Erzählung den Menschen die Augen öffnen und sie dazu animieren genauer hinzuschauen und sich mehr Gedanken zu machen.
Dieses Buch spricht Leser, die gerne etwas anspruchsvollere und gehaltvolle Romane lesen, bestimmt mehr an als andere, welche gerne etwas oberflächliche Geschichten lesen. Bestimmt wird es aber auch diesen Lesern gut tun dieses Buch zu lesen, denn Böll richtet sich mit seiner Aussage an alle und nicht nur an einen kleinen Kreis.

Am Anfang des Buches bekommt man einen Einblick in das eigentliche Ende der Erzählung. Katharina Blum gesteht ihren Mord an den Journalisten und bittet um ihre Verhaftung.
Danach fällt die Geschichte in der Zeit zurück und erzählt, wie es dazu gekommen ist, dass Katharina den Journalisten Werner Tötges umbrachte.
Ihre Liebe zu einem schon lange gesuchten Verbrecher, Ludwig Götten, brachte sie in eine verzwickte Lage. Sie wurde reihenweise Verhören unterzogen und ihr wurde eine Mittäterschaft unterstellt. Die Medien, welche nur so auf Skandale aus waren, inszenierten diese Geschichte ganz dramatisch, stellten Katharina in ein schlechtes Licht und trieben sie immer mehr in die Verzweiflung. Die Menschen in ihrem Umfeld wurden misstrauisch. Katharina wurde aus der Gesellschaft ausgeschlossen und mit gemeinen und schmierigen Telefonaten und Briefen überhäuft.
Dies trieb sie in eine unendliche Verzweiflung, bis sie aus Not, den Journalisten Tötges umbrachte.
Der Schluss greift wieder den Anfang auf, und rundet so, die Geschichte sehr elegant ab.

Heinrich Bölls Erzählung ist in einem sehr schönen und eher anspruchsvollen Deutsch geschrieben. Er hat einen ganz eigenen Schreibstil, welcher dem Buch auch noch viel mehr Spannung verleiht. Dem Leser macht es Freude ein solches Buch zu lesen, da es wie in einem Fluss geschrieben ist.
Der Anfang und das Ende der Geschichte stehen in einer Verbindung zueinander und schliessen so dass Buch ab. Abgeschlossen ist die Geschichte aber keineswegs, denn man weiss nicht was mit Katharina nun passiert oder ob sie ihrem Ludwig nun näher ist oder nicht. Dies lässt dem Leser viel Freiheit, um sich ein eigenes Ende auszudenken.

Mit dieser Erzählung wollte Böll bestimmt nicht nur eine schöne Geschichte schreiben, sondern eine Aussage machen, die ihm am Herzen liegt. Dies ist ihm definitiv gelungen.
Anfangs sorgt das eigentliche Ende der Geschichte, welches schon am Anfang sozusagen verraten wird, für Verwirrung. Auch die langen Verhöre von Katharina nehmen viel Platz ein in der Geschichte, was das Lesen zeitenweise etwas zäh und mühsam macht. Gegen Ende jedoch, kann man die Geschichte immer mehr verstehen und erst am Schluss, wenn das Buch zu Ende ist, fängt man sich richtig an Gedanken zu machen, die Geschichte zu verstehen und Bölls Aussage nachzuvollziehen.

Eine solche Aussage in eine gute Geschichte zu verpacken ist nicht einfach, aber Böll ist das hervorragend gelungen. Dieses Buch sollte man lesen, denn es öffnet einem die Augen und zeigt eine Seite auf, welche man als Konsument nicht mitkriegt. Es gibt ein anderes Bild auf unsere Gesellschaft und lässt einem Nachdenken und zwei Mal hinsehen.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Kommentar zu Géraldines Blog

Hallo Géraldine

In deiner Reflexion erwähnst du viele Punkte, bei welchen bestimmt ein Grossteil unserer Klasse genau gleicher Meinung ist wie du. Ich kann mich jedenfalls zu diesem Teil zählen. Ich finde gut wie du aufgezeigt hast, wieviel wir schreiben mussten. Auch den Vergleich, den du gemacht hast zeigt dies noch mehr. 
Wie konntest du dich denn doch noch motivieren so gute Texte zu schreiben und nicht zu "hutzeln"?
Ich finde deinen Blog, den du nun in dieser Zeit gemacht hast, wirklich interessant und abwechslungsreich zu lesen. Man merkt gar nicht, dass du, wie viele andere wahrscheinlich auch, etwas Zeitdruck hattest gegen den Schluss. 

Julia

Dienstag, 20. Januar 2015

Kommentar zu Monas Blog

Hallo Mona

Deinen Blog zu lesen, macht einem richtig Freude, denn deine Art wie du Texte schreibst, ist einfach nur schön! Du hast eine sehr vielfältige und abwechslungsreiche Sprache, die dem Text Spannung und Einzigartigkeit verleiht. Ich nehme Mal an, dass dies auch vom vielen Lesen kommt.
In deinem Post schreibst du, dass du die Arbeit etwas vor dir hergeschoben hast und ich bin froh zu merken,dass ich nicht die einzige bin der es so geht. Wahrscheinlich sprichst du hier ziemlich vielen, die diesen Auftrag machen mussten, aus der Seele. 
In deinem Text erzählst du ganz ehrlich von deinem Arbeiten und das ist mir als Leser deines Blogs sehr sympathisch. 
Ich bin gespannt auf deine weiteren Posts!

Julia

Kommentar zu Lauras Blog


Hallo Laura

Deine Analyse des Namens der Hauptdarstellerin dieses Buches, Katharina Blum, finde ich sehr spannend und treffend. Ich wäre nicht auf eine solch gute Idee gekommen, einen Namen näher anzusehen. Tatsächlich passt dieser Name unglaublich gut zur Geschichte und gibt auch nochmals einen neuen Blickwinkel auf die Erzählung frei.
Obwohl ich über denselben Autor recherchiert habe, kann ich bei dir vieles lesen, was ich selbst nicht herausgefunden habe und ich nun davon profitieren kann und es mein Bild oder meine Idee, weshalb Böll eine solche Erzählung verfasst hat, ergänzt und vervollständigt.
Ich habe den Eindruck, dass du sehr genau nachgeforscht und dir viel dazu überlegt hast welche Beweggründe Böll haben konnte. Es ist wirklich spannend deine Gedanken dazu zu lesen!

Julia

Kommentar zu Annas Blog

Hallo Anna

Dass du Katharinas Geschichte mit aktuellen Geschehnissen wie diesem hier verbindest, zeigt dass du dir Gedanken zum Buch Katharinas gemacht hast und du die Problematik auch in aktuellen Geschehnissen erkennst. Ich finde dies ein sehr guter Vergleich, denn er zeigt auch, dass dieses Thema noch heute aktuell ist und die Menschheit nachdenklich stimmt, auch wenn es im Fall Katharinas nur eine Einzelperson betrifft und beim Attentat eine ganze Gesellschaft.
Ich kann auch verstehen, dass du kritisch eingestellt bist gegenüber den Medien. Ich denke sogar, dass es ganz vielen genau so geht wie dir.

Julia

Kommentar zu Gian-Andris Blog

Hallo Gian-Andri

Es ist sehr spannend deinen Text über Daniel Kehlmanns Vergangenheit zu lesen, nur schon dank deinem schönen Schreibstil, den du hoffentlich beibehältst, lässt sich dein Text mühelos und mit Freude lesen.
Man kann schnell erkennen, dass Daniel Kehlmann schon früh Bezug zur Literatur hatte, nur schon durch die Berufe seiner Eltern. Das machst du auch deutlich in deinem Text, was diese Tatsache nochmals unterstreicht.
Was denkst du wieso er eine solche Geschichte wie Ruhm geschrieben hat und weshalb er sich mit diesen Themen befasste?
Würdest du denn auch noch ein anderes Buch von ihm lesen?
Ich bin gespannt auf deine weiteren Einträge!

Julia

Personencharakterisierung Hubert Blorna

Ich möchte die Figur Hubert Blorna etwas genauer unter die Lupe nehmen, denn nicht nur Katharina verliert ihr Ansehen, sondern auch der Rechtsanwalt Blorna, hat seinen weltweit guten Ruf als Anwalt verloren.
Er ist eine zentrale Person in der Geschichte, auch weil er und seine Frau, Katharina immer beistehen und ihr helfen. Man merkt auch, dass Katharina diesen zwei vertraut und sich ihnen gegenüber öffnet, was sie nicht bei vielen Menschen macht. Dies macht neugierig und man möchte mehr über Blornas erfahren, auch weil er schlussendlich ebenfalls seinen Ruf verliert. Was hat ihn wohl dazu gebracht seinen Ruf aufs Spiel zu setzen, um den eines anderen zu retten?

Herr Dr. Blorna bewohnt mit seiner Frau, Trude Blorna, einen Bungalow in der Parksiedlung Südstadt. Er arbeitet als erfolgreicher Industrieanwalt, nicht nur in der Region, sondern international. Dem kann man entnehmen, dass die Blornas einen höheren Lebensstandard pflegen, da es am Geld nicht gerade mangelt. Sie sind auch in der Lage sich einen schönen Skiurlaub zu leisten und im Pool ihrer Villa sich zu erholen. Das sind aber nur Äusserlichkeiten, auf welche Blorna nicht sehr viel Wert legt, denn anscheinend hat auch er erkannt, dass es wichtigeres gibt als Geld, nämlich Beziehungen zu anderen Menschen und gegenseitiges Unterstützen und helfen.
Hubert ist ein sehr liebenswerter und gutmütiger Mensch. Katharina welche bei ihnen als Haushälterin arbeitete, wurde stets sehr respektvoll behandelt und bei jedem ihrer Probleme wurde ihr von den Blornas Hand geboten. Sie halfen ihr auch finanziell, leiten ihr Geld, dass sie sich eine Wohnung kaufen konnte und liessen sie jeden Tag mit Freude mit ihnen essen. Katharina wurde sehr liebenswürdig bei den Blornas aufgenommen.
Daran kann man erkennen, dass Hubert Blorna nicht einfach ein oberflächlicher, auf den Beruf fixierter Snob ist, sondern ein liebenswerter, zuvorkommender und bodenständiger Mann, der auch noch weiss, wie das wirkliche Leben läuft und nicht in seinem erfolgreichen Berufsalltag abgehoben ist.
Als Katharina einer Mittäterschaft beschuldigt wird, stellt er sich natürlich als ihr Anwalt zur Verfügung und verteidigt Katharina mit allen Mitteln.
Nicht nur Katharina wird von der Presse gedemütigt, sondern auch die Blornas werden ins Spiel gebracht. Natürlich tönt das Ganze auch noch etwas skandalöser, wenn noch ein so erfolgreicher Anwalt die angeschuldigte Frau verteidigt. Dies nimmt die Presse natürlich sofort auf und inszeniert dies auch entsprechend dramatisch, mit allen Lügengeschichten drumherum.
Blorna wird schlecht dargestellt in der Presse und leidet auch unter diesen Anschuldigungen. Das heisst auch, dass er kein unsensibler Stock ist, sonder dass er nämlich sehr wohl darauf Wert legt, dass seine Umgebung ein gutes Bild von ihm hat.
Mit diesen Anschuldigungen und Erniedrigenden von der Presse, hat nicht nur seine Persönlichkeit darunter zu leiden, sondern auch sein Image als angesehner Industrieanwalt. Es geht nicht lange und Blorna kann nicht mehr in so grossen Umkreisen seinen Beruf ausüben, sondern jetzt nur noch regional.
Vieles musste er einstecken, durch den Versuch Katharina von den Demütigungen der Zeitung zu befreien und sie mit Hilfe seiner Frau zu unterstützen.
Das zeigt, dass Blorna ein grosses Herz hat und auch Katharina einen Platz gegeben hat, sich darum kümmert wie es anderen geht und es ihm sicherlich nicht gleichgültig ist, wenn einem Menschen der ihm am Herzen liegt, etwas schlechtes zustösst.
Blorna steckt auch die Tatsache ein, dass sein Portmonait nicht mehr ganz so dick ist wie es ein Mal war. Die Tatsache ist wahrscheinlich nicht einfach anzunehmen, aber anscheinend geht es doch. Was ihn aber mehr zu enttäuschen scheint, ist der Verlust seines guten Rufes und den Verlust von vielen Kunden.
Doch Hubert Blorna scheint keineswegs seinen Entscheid, Katharina zu verteidigen, zu bereuen.

Montag, 19. Januar 2015

Recherchen und Erkenntnisse oder Vermutungen

Heinrich Böll lebte von 1917 bis 1985 in Deutschland. Er erlebte einen Teil des ersten- und den zweiten Weltkrieg. Den zweiten Weltkrieg erlebte er als Soldat und als Kriegsgefangener in Amerika und Frankreich. 
Solche Geschehnisse müssen eine Person prägen, Narben hinterlassen und oft ihr eine andere Persönlichkeit aufzwingen, wahrscheinlich kann niemand, der den Krieg erlebt hat, ehrlich sagen, dass es mit ihm nichts gemacht hat und er noch so ist wie schon immer. Nur schon diese Ereignisse werden viel damit zu tun haben, dass Böll einen solchen Roman geschrieben hat.
Dieser handelt in der Nachkriegszeit, welche natürlich eine Verbindung zur Kriegszeit aufweist und zeigt was entsteht und wie Menschen mit einer solchen Vergangenheit umgehen. Er schrieb in seinen Büchern über die gesellschaftliche Fehlentwicklung Deutschlands nach dem Krieg. Hautnah konnte er dies erleben. Solche Dinge die vorgegangen sind beschäftigen einen Menschen, erst recht wenn man selber alles erlebt hat und bringen einem auch dazu, dies irgendwie zu verarbeiten, jeder auf seine Art. Bölls Verarbeitung seiner Erfahrungen, Ängste und Schmerzen fand durch das Schreiben statt. Damit half er bestimmt nicht nur sich selbst, sondern auch vielen anderen Menschen mit einer ähnlichen Vergangenheit. Nicht ohne Grund ist er einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit und Nobelpreisträger für Literatur und vieler anderer Auszeichungen.

Im Jahre 1972, mit einem Beitrag im Spiegel, in welchem er sich mit der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof auseinandersetzte und den Bericht der Springer-Presse kritisierte, sorgte er für einen Skandal. 
Er wurde als ein Sympathisant des Terrorismus angesehen. Er wurde verdächtigt, Terroristen bei sich unterzubringen, worauf dann seine Wohnung schärfstens durchsucht wurde und er für Dinge beschuldigt wurde, die nicht annähernd der Wahrheit entsprachen. Böll wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher und dies nur wegen einer Meinungsäusserung über aktuelle Geschehnisse. 
Dieses Erlebnis ist wohl der Entstehungsgrund für die Geschichten Katharinas. In seiner Erzählung beschreibt er eine Situation, in welcher es Ereignisse gibt, die mit seiner eigenen Erfahrung  viel gemein haben. 
Heinrich Böll litt unter diesen Anschuldigungen und Erniedrigungen, welche die Behörden über ihn machten. Ebenso litt auch Katharina unter den Schickanen der Presse, welche sie in die Verzweiflung trieben. Katharina handelte anders aus der Verzweiflung heraus und man kann sagen, dass Böll besser mit einer solchen Situation umzugehen wusste. In der Erzählung, die er verfasste, wollte er anzeigen, wozu solche öffentlichen Demütigungen führten und welche Ausmasse sie annehmen können. In Katharinas Verhalten oder Denken oder auch Fühlen, wiederspiegelten sich bestimmt auch viele von Bölls eigenen Gefühlsvorgängen. Die Anschuldigungen auf Böll, basierten auf einer Äusserung in der Presse, was zeigt welchen grossen Einfluss diese hat und was aus solchen Texten interpretiert und herausgenommen wird und wie genau diese auch untersucht und gelesen werden. Mit Katharinas Geschichte konnte er dies ganz klar deutlich machen, was man sich alles zu Artikeln denkt, oder gar was man alles an Lügereien in die Zeitungen schreibt.

In das Schreiben dieser Erzählung brachte er viel eigenes, persönliches hinein, wie auch in die meisten anderen Romane. Wahrscheinlich sind auch genau deshalb seine Geschichten so packend, teils auch entsetzlich, sie bringen den Leser zum nachdenken, geben eine Idee von Bölls Vergangenheit und auch von den Geschehnissen zu Zeiten des Krieges, wie man sie sich heute kaum vorstellen mag.



Samstag, 17. Januar 2015

Inhaltsangabe

Die Verlorene Ehre der Katharina Blum, ist eines von vielen Büchern die Böll geschrieben hat. Er wurde stark kritisiert für diese Geschichte, journalistisch sowie auch politisch. Sie warfen ihm vor, einen Terroristenroman geschrieben zu haben, obwohl Böll dies keineswegs beabsichtigte und in der Handlung auch keine Terroristen vorkommen. Es wurde über dieses Buch gesprochen und Kritik angebracht, was darauf schliessen lässt, dass dieses Buch die Gesellschaft bewegte und nachdenklich machte.
Seine Erzählung erschien erstmals 1974, beim Kiepenheuer & Witsch Verlag. Nun entstand 2014 bereits die 51. Auflage beim Deutschen Taschenbuch Verlag.
In seiner Geschichte zeigt er auf, wozu ein Mensch aus grösster Verzweiflung fähig ist und was für Folgen ein solches Vergehen haben kann. Er zeigt ein Schicksal einer Jungen und unbelasteten Frau zur Nachkriegszeit. Seine Personen und Handlungen sind jedoch frei erfunden. 

Die Person im Mittelpunkt ist Katharina Blum, eine junge, kluge Frau die verschiedenen Orts als Haushälterin arbeitet. Sie wird als liebenswürdig, hilfsbereit, intelligent und auch als etwas prüde und verklemmt beschrieben. Ihr Leben welches sie führte, eines einer ganz normalen 27 jährigem Frau, wird durch die Schickanen und Blossstellungen der ZEITUNG, eines Blattes das beinahe jeder las, zerstört. Sie wurde als Mittäterin eines Verbrechers hingestellt und beschuldigt, ihm auf die Flucht geholfen zu haben. Es handelt sich hier um Ludwig Götten, einen lange gesuchten Verbrecher, mit dem Katharina eine Nacht verbrachte zur Karnevalzeit. Laut Katharinas Aussage kannte sie diesen Mann zuvor nicht, half ihm aber am nächsten Morgen versteckt aus dem Gebäude zu kommen. Dies führte zu endlosen Verhören, da Katharina zu den Personen gehörte, mit denen Götten Kontakt hatte. Die ZEITUNG berichtete vom Fall, den Verhören und Katharina. Es wurde sehr viel über sie berichtet, verhältnismässig viel zu viel. Die Aussagen welche über Katharina gemacht wurden, oder auch solche welche aus ihrem eigenen Munde stammten, wurden völlig verdreht und schlecht gemacht. Dadurch entstand ein schreckliches Bild der jungen Frau. Immer mehr wurde sie verachtet, bekam schmierige oder drohende oder auch feindliche Briefe und Telefonate. Die ZEITUNG stellte sie als Verbündete und Flittchen Göttens hin. Katharina wurde so immer mehr aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Je länger sich das hinzog desto verzweifelter und misstrauischer wurde sie. 
Tötges der Journalist welcher für das Geschriebene verantwortlich war, wurde eines Mittags von Katharina Blum erschossen, als sie verabredet waren um ein Interview zu führen. Auch er, wie viele andere zuvor, bedrängte Katharina und stellte sie als Flittchen hin.
Katharina suchte Reue, fand diese jedoch nicht und gestand ihr Vergehen der Polizei, bat um ihre Verhaftung, dass sie endlich auch bei ihrem Geliebten Ludwig sein konnte.

Böll zeigt in dieser Geschichte wie die Aussagen der Presse einen Menschen in die Verzweiflung treiben können und zu Taten führen kann, welche sonst nicht erdenklich wären. Auch schon im Untertitel (Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann), ist das zentrale Thema erkennbar. Es wird deutlich welche Macht eine einzelne Person durch die Presse ausüben kann und auch wie einschneidend solche Worte sein können. 
Er kritisiert die ZEITUNG stark, da selten etwas genau so wiedergegeben wird wie es gesagt wurde. Die Zeitung schreibt so, dass es möglichst skandalös ist, oder gut tönt, so dass die Leser interessiert sind und ihr Blatt kaufen. Es sei unvermeidlich, dass sich die Parktiken der ZEITUNG mit denen der Bild-Zeitung ähnlich seien, schreibt Böll in seinem Nachwort. 
Auch kritisierter die politische Lage zu dieser Zeit, was vielerorts auf Entsetzen trifft. Böll ist teilweise auch schon fest etwas belustigt über Teils Kritik die er bekommt.
Dieses Buch bringt den Leser aber zum nachdeken, da dieses Thema auch in der heutigen Zeit noch aktuell ist und immer wieder Personen in Lagen versetz, welche man sich nicht wünschen mag. 

Freitag, 9. Januar 2015

Definitiv kein Groschenheft - Fremdwörter

Sakrileg

Sakrilege sind Zum Beispiel Verstösse, Misstaten, Untaten, Übeltaten, Vergehen. Sie schaden anderen Personen, sind schlecht oder verstossen gegen eine menschliche oder göttliche Ordnung.

Beispiel: Sie begingen echte Sakrilege mit dem verkaufen dieser Gegenstände.

(Im Buch zu finden auf Seite 12)


Asservatenkammer

Das ist der Ort an dem man Gegenstände, welche wichtige Beweismittel für eine Gerichtsverhandlung sind, aufbewahrt.

Beispiel: Er brachte die Resten der Briefe in die Asservatenkammer. 

(Im Buch zu finden auf Seite 14)


Pedanterie

Mit Pedanterie ist Pingeligkeit, Übergenauigkeit gemeint. Im Buch wird dieses Wort verwendet als Katharina sich bei der Gerichtsverhandlung jede einzelne Formulierung vorlesen liess, um auch sicher zu sein, dass alles korrekt ist. 

Beispiel: Mit äusserster Pedanterie, las sie die Texte mehrmals durch.

(Im Buch zu finden auf Seite 29)


Kontroverse

Das sind Diskussionen wegen einer Meinungsverschiedenheit, Auseinandersetzungen oder Meinungsstreite. Im Buch wird über den Unterschied von Zärtlichkeit und Zudringlichkeit diskutiert.

Beispiel: Es entstanden heftige Kontroversen aufgrund der Definition von Wackelpudding.

(Im Buch zu finden auf Seite 29)


Traktate

Dies ist eine Flug-, Streit-, oder Schmähschrift gemeint, welche meist abwertend und erniedrigend gemeint sind. 

Beispiel: Von verschiedensten Seiten wurden ihr Traktate zugesandt, welche sie noch mehr in die Verzweiflung und Wut trieben. 

(Im Buch zu finden auf Seite 78) 

Dilettantisch

Wenn etwas dilettantisch gemacht ist, wurde es und sorgfältig, oberflächlich, stümperhaft oder schludrig ausgeführt.

Beispiel: Diese Briefe sind dilettantisch gemacht worden.

(Im Buch zu finden auf Seite 58)


Degradierung

Mit Degradierung ist eine Erniedrigung, Entwürdigung oder Herabsetzung gemeint.

Beispiel: Es handelt sich um eine massive Degradierung bezüglich seiner Karriere.

(Im Buch zu finden auf Seite 123)


Kledage

Mit Kledage ist die Kleidung gemeint. 

Beispiel: Sie entledigte sich der Kledage. 

(Im Buch zu finden auf Seite 135) 



Kolportieren

Wenn man ein Gerücht verbreitet, welches unzutreffend und ungesichert ist.

Beispiel: Der Journalist kolportierte ein Gerücht über das Vermögen von Herrn Hösli.

(Im Buch zu finden auf Seite 139)


Pamphlet

Dies ist ebenfalls eine streit- oder Schmähschrift, welche sich aber oft auf politische Kritiken bezieht.

Beispiel: Sie warfen ihm vor, ein Pamphlet verfasst zu haben.

(Im Buch zu finden auf Seite 140) 


Groschenheft

Ein Groschenheft ist eine billige, nicht herausfordernde beinahe anspruchslose Lektüre, welche in ein Heft gebunden ist.

Beispiel: Er las ein paar Zeilen in diesem Groschenheft, welche ihn aber so langweilten, dass er es wieder beiseite legte.

(Im Buch zu finden auf Seite 143) 

Donnerstag, 8. Januar 2015

Beziehungsnetz

Alle diese vielen Personen, über die ich mich schon einmal beklagt habe, sind hier aufgeführt. Möglicherweise sind es nicht ganz alle, denn bei so vielen, gerät schnell einmal jemand in Vergessenheit. Dennoch hoffe ich, das dies hier von Nutzen sein wird. Für mich war es das definitiv.



Dienstag, 6. Januar 2015

Bis zum Schluss

In eine Decke gekuschelt, mit einem Tee, sitze ich auf dem Sofa und habe das Buch nun endlich fertig gelesen. Ich bin erleichtert, nun am Ende angekommen zu sein. Es hat nämlich eine ganze Weile gedauert um das Buch fertig zu lesen.

Jetzt wo ich an Ende bin und mir Gedanken zum Buch gemacht habe, finde ich das Buch doch nicht so schlecht wie ich anfangs gedacht habe.

Es stellt sich heraus, dass Katharina den Journalisten erschossen hatte, weil er sie mit seinen Artikeln beinahe verrückt machte und sie in den Wahnsinn trieb, ihr die Ehre nahm. Mit seinen Artikeln in der ZEITUNG, warf er ein Schlechtes Licht auf Katharina. Fast alle Aussagen drehte er so, dass es in ein gewisses Schema passte, in seine Geschichte, wie er sich den Fall vorstellte. Natürlich so, dass möglichst viele Leser seinen Artikel lasen und es einen Skandal gab, von dem er berichten konnte und womit er Artikel schreiben konnte, die irgendwann jeden interessieren, da man so in die Geschichte hinein gezogen wird.
Meines Erachtens wurde in der ZEITUNG viel zu ausführlich über diesen Fall berichtet, sogar mehrmals auf der Titelseite. Ich denke zu dieser Zeit gab es viele Ereignisse die in der Welt passierten, wovon  viele Menschen betroffen waren und welche viel wichtiger sind als das Geschehen um eine einzelne Person. 
Ich kann Katharinas Verhalten auf eine Weise auch nachvollziehen. So eine Situation kann einen Menschen bestimmt stark beeinflussen. Sie musste zusehen wie die Zeitung Aussagen über sie machte, die gar nicht stimmten, frei erfunden oder stark abgeändert wurden. Zuzusehen wie die Menschen ihr nicht mehr trauten und sie verachteten, nicht alle, aber viele auf ihrer Seite hatte sie nicht mehr. Dass einem so etwas irgendwann in den Wahnsinn treibt, kann ich verstehen. Die Reaktion jemanden umzubringen ist etwas heftig, wahrscheinlich gibt es solche Situationen aber auch im richtigen Leben und nicht nur in Geschichten. Und das dies in einem Buch verdeutlicht wird finde ich gut.